Das vierte Spiel in der noch jungen Regionalliga-Saison wird nicht zum Schicksalsspiel für Dieter Ferner, das hat der 2:1-Coup in Essen vergangenen Sonntag verhindert. Die Partie gegen Preußen Münster wird dennoch richtungsweisend für den FCS sein.
Der Gegner aus Westfalen ist sicherlich eine der attraktiveren Teilnehmer dieser Regionalligasaison, was wie so oft an der glorreichen Vergangenheit des Klubs liegt, die Jahrzehnte zurückliegt. 1951, also genau ein Jahr vor dem FCS, wurde man Deutscher Vizemeister, 1963 war man Gründungsmitglied der Bundesliga und stieg zusammen mit dem FCS gleich im Premierenjahr wieder ab. Zu diesen Parallelen gesellt sich der lange Niedergang des Profifußballs ins Münster, wobei Münster nach 1964 nie wieder ein Bundesligaspiel sah, der FCS hingegen noch lange zwischen Ober- und Unterhaus pendelte.
Vor der Saison wurde Münster oft als Aufstiegsfavorit benannt. 2008 schloss man als Vierter ab, was gleichzeitig die beste Platzierung einer Nicht-Reserve war, im Jahr zuvor wurde man Meister der Oberliga Westfalen. Dies spricht für die Mannschaft von Roger Schmidt, deren prominentester Neuzugang David Fall ist, der bereits einige Jahre für Paderborn in der 2. Liga kickte. Gestartet ist man in die Saison mit zwei Niederlagen und konnte, ähnlich wie der FCS, erst vergangene Woche einen Befreiungsschlag (4:1 gegen Schalke II) landen.
Beim FCS gilt es dort anzusetzen, wo man in Essen aufgehört hat. War vor allem in der Offensive gegen Trier schon deutlich mehr Bewegung zu sehen, so war es erst die Stabilisierung der Abwehr, die in Essen zum Erfolg verhalf. Auch Michael Müller zeigte eine Glanzleistung und erhält gegen Münster den Vorzug vor Enver Marina, der erst einmal in der Saarlandliga Spielpraxis sammeln wird. Nico Zimmermann wird wohl hingegen wieder zum Aufgebot gehören, in dem noch die Namen Dafi, Metin und Bauer fehlen. Im Gegensatz zum morgigen Gegner konnten sich die Stammspieler des FCS im eigenen Verbandspokal schonen, beim 15:0-Sieg über den Kreisligisten Hermann-Röchling-Höhe setzte man auf Ersatzspieler und Akteure des FCS II.
Das vierte Spiel kann die Richtung für die kommenden Wochen vorgeben. Brannte nach dem 0:6 gegen Elversberg schon in vielen Augen der FCS lichterloh, so darf man auch nicht den 2:1-Erfolg in Essen überbewerten. Dieter Ferners Mannschaft muss sich gegen Münster morgen hinten abgeklärt und sicher wie gegen Essen, aber endlich auch etwas treffsicherer zeigen. Dann verlässt man vielleicht schon morgen die Abstiegsränge.
Links zum Spiel:
- Vorbericht sr-online.de
- Saarbrücken lockt (preussenfieber.de)
Mangelnde Impulskontrolle
vor 23 Stunden
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