Benutzt man das Wort "Charakter", so will man meist die Eigenheiten eines Menschen umschreiben. "Charakterlosigkeit" etablierte sich im Jahre 2006 als Merkmal für die Mannschaft des 1. FC Saarbrücken. Reden wir von jemandem mit einem guten Charakter, so drücken wir damit unseren Respekt vor dieser Person aus. Im Gegensatz dazu verhält sich dazu ein Mensch mit einem verdorbenen Charakter, welcher bei seinen Mitmenschen einen schlechten Stand hat.
Der griechische Philosoph Heraklit sagte bereits hunderten von Jahren:
"Der Charakter des Menschen ist sein Schicksal."
Von Heraklit kommen wir nun zu Didier Philippe, welcher in den letzten Interviews immer wieder die anstehenden Spiele des FCS charakterisierte. Die Fußballrhetorik, welche über Jahrzehnte wunderbar gedeihte, hat also auch Fußballspielen einen "Charakter" verliehen. Gerade im Falle Didier Philippes ist es interessant anzusehen, welches Merkmal beim Spiel des FCS beim KSC II (in Reutlingen) heraussticht.
"Es ist fast wie ein Pokalspiel."
- Didier Philippe vor dem Spiel beim KSC II
Diese Aussage ist genau deshalb interessant, da man sich zunächst fragt, was ein Pokalspiel ausmacht. Natürlich ist es der K.O.-Modus, der hier ausschlaggebend ist. Zwar wird es den in Reutlingen genausowenig wie eine Verlängerung oder ein Elfmeterschießen geben, andererseits wird im Abstiegskampf immer häufiger die Bedeutung des Spiels auf die beiden Extrema "alles oder nichts" gebracht.
Noch interessanter wird die Aussage, wenn man sich die Pressekonferenz vor dem Spiel in Elversberg ansieht. Dort gab Philippe folgenden Spruch zum besten:
"Wir haben auch danach noch vier Spiele, die alle gleich wichtig sind."
- Didier Philippe vor dem Spiel in Elversberg
Es bleibt dabei offen, warum das Spiel in Elversberg von geringerer Wichtigkeit war, als das Spiel beim KSC II. Schließlich ist der FCS bei einem Sieg in Reutlingen so gut wie durch, aber eben nur so gut wie. Dagegen bin ich der Meinung, dass das Spiel in Elversberg den Charakter eines Pokalspiels hatte, da hier wohl bei einer Niederlage Endstation für den FCS in der Regionalliga gewesen wäre. Diesen Schock hätte die Mannschaft wohl nicht kompensieren können.
Jedenfalls bleibt festzuhalten, dass obgleich des Pokalspielcharakters der Begegnung in Reutlingen die Saison noch nicht zuende ist und der Klassenerhalt frühestens am 33. Spieltag im Derby gegen den FCK II gefestigt werden kann. Und bis dahin liegt das Schicksal des FCS, unabhängig vom Charakter des Spiels, in den Händen seiner Spieler.
Quellen:
-fc-saarbruecken.de
-wikiquote.de
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