Freitag, August 31, 2007

Ein gähnend leeres Stadion...

...wird den 1. FC Saarbrücken wohl bei seinem Gastspiel in Kaiserslautern am kommenden Samstag erwarten. Das dritte Auswärtsspiel in der noch recht jungen Saison wird nämlich im Fritz-Walter-Stadion stattfinden, in dem bis zu 48.500 Zuschauer einem Fußballspiel beiwohnen können. Man muss aber trotzdem kein Hellseher sein, um voraussagen zu können, dass die Gesamtzuschauerzahl der Oberligabegegnung zwischen der U23-Mannschaft der Pfälzer und dem FCS eher im Bereich von 3.000-4.000 liegen wird.

Einerseits kann man die Bühne für den Fußball, den der FCS spielt, damit wohl als "angemessen" bezeichnen, andererseits wird man wohl beim Anblick der Kulisse der tristen, jüngsten Vergangenheit der Blau-Schwarzen gewahr: hätte man sich 2006 noch mit einem Klassenerhalt das lang ersehnte Duell mit der 1. Mannschaft des FCK sichern
können, tritt man heute nicht einmal mehr in der Regionalliga gegen deren Zweitvertretung an. Vor leeren Rängen, die allenfalls zu Spielen der Zweitligamannschaft der Lauterer halbwegs gefüllt sind, wird die Atmosphäre wohl ein wenig die derzeitliche Verlorenheit des FCS im Amateurfußball wiederspiegeln, in der man sich trotz der jüngsten Erfolge befindet. Deshalb liegt auch der Betzenberg als Zwischenstation auf dem Weg der Blau-Schwarzen zurück in die Bedeutsamkeit.

Aus sportlicher Sicht stellt der Vergleich mit dem pfälzischen Nachbar erneut eine interessante Angelegenheit dar: auf Seiten des FCK spielen mehrere ehemalige FCS-Akteure. Zu Oliver Schäfer und Nico Weißmann gesellte sich vergangene Woche auch Torsten Reuter, welcher nach einem halbjährigen Ausflug nach Wehen wieder in seine alte Heimat zurückgekehrt ist.

'(vmerzig)reuter' von Carsten_FCS

Im Mittelfeld ist die U23 des FCK also regionalligareif besetzt. Gerade gegen seinen ehemaligen Verein wird der langjährige Kapitän des FCS II, Nico Weißmann, wohl besonders motiviert sein. Schon mit Pirmasens gelang ihm in der letzten Saison ein Tor im Ludwigspark und zum Rückspiel bezwang er den FCS sogar mit 1:0. Während Weißmann sowohl offensiv als auch defensiv einsetzbar ist, kann man Torsten Reuter eindeutig als stabilisierendes Element vor der Abwehr sehen. Dass seine Vorstöße jedoch oft gefährlich für das gegnerische Tor werden, bewies er in seiner Saarbrücker Zeit, als er u.a. den wichtigen 1:1-Ausgleich im Abstiegsendspiel 2005 gegen die Trierer Eintracht köpfte. Obgleich er danach sofort zum Helden vieler Fans wurde, konnte er sich bei seiner Rückkehr 2006 nicht gegen den vor ihm gesetzten Kapitän Nehrbauer im defensiven Mittelfeld durchsetzen. Ein Experiment Henkes mit zwei "Sechsern" scheiterte damals und wurde als "Angsthasenfußball" kritisiert. Leider konnte Reuter auch nach Nehrbauers kontinuirlich schwachen Leistungen nicht mehr in die Startelf zurückkehren, sodass er nach der Winterpause dem SV Wehen zum Aufstieg verhalf.
Seine alte, neue Mannschaft startete indessen eher durchwachsen in die Saison. Beim 3:0-Auswärtssieg in Neunkirchen konnte die U23 des FCK zwar erstmals spielerisch überzeugen, musste allerdings unter der Woche eine 1:0-Niederlage in Worms, die ihrerseits Ambitionen auf den Aufstieg hegen, verkraften. Mit sechs Punkten steht man derzeit auf dem elften Tabellenplatz.

In Saarbrücken lichtete sich diese Woche endlich das Lazarett. Marcel Schug kam gegen Pirmasens bereits zu einem ersten Kurzeinsatz und ließ schon in der zweiten Mannschaft erahnen, wo seine Stärken liegen könnten. Auch Danny Luft, Mike Frantz und Volkan Özgün sind zum Spiel in K'Lautern wieder fit. Interessant wird vor allem die Frage, ob sich Volkan Özgün nach eher schwachen Leistungen in der Vorbereitung in den FCS-Angriff einbringen kann. Manuel Rasp und Nazif Hajdarovic haben mit bisher zwölf Saisontoren eindrucksvoll bewiesen, wie wichtig sie für den FCS sind. Mögliche Sturmkonkurrenten haben es somit schwer, zum Zuge zu kommen. Die Rückkehr von Mike Frantz auf die rechte Außenbahn sorgt desweiteren für Erleichterung, auch Arif Karaoglan gegen Pirmasens auch seine Ambitionen zeigen konnte. Für Trainer Michael Krüger offenbaren sich somit alle taktischen Möglichkeiten für das Auswärtsspiel auf dem Betzenberg.
Ein Sieg gegen den kleinen FCK blieb der letztjährigen FCS-Elf aufgrund ihrer Lustlosigkeit verwehrt, welche sogar zum Abstieg in die Oberliga führte. Wer den neuen FCS beobachtet hat, kann sich einer Sache gewiss sein: An Lust und Spielfreude mangelt es den Spielern von Michael Krüger lange nicht!

Links:

- Vorschau auf das saarländische Fußballwochenende (sr-online.de)
- Informationen zum Fritz-Walter-Stadion (stadionsuche.de)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Die 70-80 Anhänger (oder sagen wir besser Familienangehörigen der KL-Amas) werden morgen eine schöne Niederlage ihres Vereins im Fritz-Walter-Stadion bestaunen dürfen.