Seine zweijährige Oberligaodyssee beendet der 1. FC Saarbrücken morgen in Mechtersheim. Mechtersheim, gerade mal ein Ortsteil der Gemeinde Römerberg, steht dabei symbolisch wohl ganz am Ende und veranschaulicht sowohl zwei Jahre bitterste Tristesse als auch den Wandel, den die Mannschaft im Sommer 2008 vollzog. Beim ersten Gastspiel in der vergangenen Saison ging es noch ins größere Südweststadion nach Ludwigshafen, der FCS war der Fremde auf der Durchreise in einer Liga weniger Glanzlichter, die dabei nur bedingt strahlten, und gewann am Ende nur knapp mit 1:0.
Der FCS verpasste nach schwacher Rückrunde in seiner ersten Oberligasaison den Aufstieg, offenbarte die eigene Überheblichkeit, die überhaupt erst zum tiefen Fall geführt hat.
Ironischerweise beendet man das Kapitel Oberliga nun nicht mehr auf dem "Ausweichplatz" in Ludwigshafen, sondern in Mechtersheim, wo die FCS-Fans ein sportplatzähnliches Gebilde, wie so oft in dieser Saison erwartet. Die Fans mussten Demut lernen, mussten die harte Realität des zweiten Oberliga-Jahres in Form vieler Sportplätze, matschiger Stehränge und notdürftiger Rostwurstbuden erfahren. Die Spieler mussten ebenfalls Demut lernen, bekamen statt eines kumpelhaften Dampfplauderers einen erfahrenen Trainer, der eine Mannschaft formte und vorhandene körperliche Schwächen eingrenzte. Und das war auf den Sportplätzen der Oberliga dringend nötig.
Nur noch wenige Zuschauer besuchten die vergangenen Spiele des FCS, nur noch wenige Worte werden über die Oberliga verschwendet und auch der Verein offenbarte erste Personalien der Zukunft: Tim Bauer und Jonathan Zydko, die beide nach Saarbrücken zurückkehren werden. Für andere, die den Weg durch die Oberliga bestreitet haben, endet dagegen dieses Kapitel in der Geschichte des 1. FC Saarbrücken morgen. So ist diese Begegnung in Mechtersheim die letzte Chance, noch einige Momente einer scheidenden Zeitrechnung einzufangen, die stets zwischen Gut und Böse, zwischen Verzweiflung und Aufbruch pendelte. Ob die Zukunft für den FCS mit zwei Rückkehren gänzlich Neues mit sich bringt, erfahren wir morgen noch nicht, dafür kann man sich vorbehaltslos dem Wunsch der Heimmannschaft anschließen, der auf der offiziellen Vereinsseite nachzulesen ist:
Freuen wir uns auf ein unterhaltsames Match.
Mehr kann dieses Spiel nämlich nicht werden.
Links:
- FCS verstärkt sich für die Regionalliga (FCS-HP)
- Oberliga-Endspurt (SR-Online.de)
2 Kommentare:
Gut, dass Saarbrücken da unten so langsam wieder rauskommt. Bin gespannt auf die neue Saison. Das wird schwer genug.
Ich rechne mal ganz gewagt mit einem besseren Ergebnis als in der letzten Regionalligasaison ;-)
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